Metabolisches Syndrom: Wie Anthocyane auf den Darm wirken

Wenig Bewegung und eine Ernährung mit viel Fett und Zucker – das kommt vielen Menschen sicherlich bekannt vor. Diese Lebensweise ist der Nährboden für schwerwiegende Veränderungen im Körper, die unter dem Begriff „Metabolisches Syndrom“ zusammengefasst werden. Zusammen bilden sie eine komplexe Ansammlung von Gesundheitsproblemen. Sie können unter anderem zu Diabetes führen und das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen.1-4

Glücklicherweise können Sie einiges dagegen tun. Ein möglicher Baustein ist der Verzehr von Anthocyanen. Das sind natürliche Farbstoffe, die zu den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen gehören. Wie eine aktuelle Übersichtsarbeit zeigt, entfalten Anthocyane im menschlichen Dickdarm positive Wirkungen: Sie fördern nützliche Darmbakterien, die dem metabolischen Syndrom entgegenwirken können.5

Was passiert beim Metabolischen Syndrom?

Beim Metabolischen Syndrom kommt es im Körper zu Veränderungen, die Fachleute als „tödliches Quartett“ bezeichnen:1-3

  • Körperfett sammelt sich im Bauchraum an und der Bauchumfang nimmt zu.
  • Die Wirkung des Insulins lässt nach (Insulinresistenz). In der Folge steigt der Blutzuckerspiegel an.
  • Die Blutfettwerte klettern in die Höhe.
  • Hoher Blutdruck belastet die Blutgefäße.

Etwa vier von zehn Menschen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren3 erfüllen die Kriterien eines metabolischen Syndroms. Mögliche Folgeerkrankungen sind unter anderem eine Fettleber, lebensbedrohliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Nierenschwäche.

Bei der Behandlung des Syndroms kommt eine Kombination aus gesunder Ernährung, mehr Bewegung und Medikamenten zum Einsatz. Darüber hinaus ist auch eine günstig zusammengesetzte Darmflora – Fachleute sprechen von der Darm-Mikrobiota – ein wichtiger Verbündeter gegen das tödliche Quartett.1-5

Die Darmflora: Ihr Partner für die Gesundheit

Die Darmflora besteht aus der Gesamtheit aller Mikroorganismen im Verdauungstrakt. Neben einem kleinen Anteil an Viren und Pilzen sind das in erster Linie Bakterien. Stimmt ihre Zusammensetzung, sind sie leistungsstarke Partner im Kampf gegen die Entwicklung des Metabolischen Syndroms:

  • Sie können den niedrig-gradigen Entzündungen im Körper, die zum Beispiel durch das ungesunde Bauchfett entstehen, entgegenwirken. Diese Entzündungen befeuern das metabolische Syndrom und erschweren das Abnehmen.
  • Sie beeinflussen den Zucker- und Fettstoffwechsel positiv. Zum Beispiel können sie einer Insulinresistenz, also einer verschlechterten Wirkung des Insulins, entgegenwirken.
  • Sie regulieren über Botenstoffe das Hungergefühl.

Die hilfreichen Bakterien wirken sich unter anderem deswegen positiv auf die Darmgesundheit aus, weil sie kurzkettige Fettsäuren produzieren. Sie säuern das sogenannte Darmmilieu an, tragen also zu einem optimalen pH-Wert bei.5

Gute Bakterien mögen Anthocyane

Ihre Darmflora wird stark von Ihrer Ernährung beeinflusst. Bestimmte Stoffe in Lebensmitteln helfen, dass sich nützliche Bakterien in Ihrem Darm ansiedeln können. Dazu zählen auch Antioxidantien wie die Anthocyane. Dies sind wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe. Sie verleihen Beeren, weiteren Früchten sowie Blüten eine intensive rote, violette, blaue oder blauschwarze Färbung.6-10

Eine aktuelle Übersichtsarbeit zeigt, dass ein Großteil der Anthocyane, die Sie mit der Nahrung aufnehmen, in Ihren Dickdarm gelangt. Dort entfalten sie ihre positive Wirkung: Eine hohe Zufuhr der Farbpigmente hemmt das Wachstum gesundheitsschädlicher Mikroorganismen – und fördert das Wachstum guter Bakterien. Dadurch können die Pflanzenfarbstoffe einen positiven Effekt auf das metabolische Syndrom entfalten.5

Welche Aufgabe haben Anthocyane in Pflanzen?

    Pflanzen produzieren Anthocyane aus mehreren Gründen. Die natürlichen Farbstoffe

    • schützen die Pflanzen, indem sie
      • sogenannte freie Radikale binden, die oxidativem Stress verursachen. Diese reaktionsfreudigen Moleküle enthalten Sauerstoff und können Zellen schädigen. Sie entstehen zum Beispiel durch UV-Licht.
      • bestimmte Wellenlängen aus dem UV-Licht der Sonne filtern. Denn starkes UV-Licht kann Eiweiße und Erbinformationen der Zellen schädigen.
    • helfen den Pflanzen bei der Vermehrung, da die intensiven Farben ihrer Früchte und Blüten Insekten und andere Tiere anlocken.

    Auch bei Menschen, die Anthocyane über die Nahrung zu sich nehmen, können diese eine Schutzwirkung entfalten. Sie wirken antioxidativ. Das heißt, sie können vor Schäden durch freie Radikale schützen, die während normaler Stoffwechselprozesse entstehen. 11-14

    Anthocyane: In welchen Lebensmitteln stecken sie?

    Eine Ernährung, die reich an Gemüse und Obst ist, enthält von Natur aus zahlreiche Anthocyane und deren Vorstufen. In diesen Lebensmitteln sind sie besonders reich vertreten: 10-14

    • Beerenfrüchte wie Brombeeren, Himbeeren, Heidelbeeren, Schwarze Johannisbeeren, Schwarze Holunderbeeren (diese bitte nicht roh verzehren), Aronia
    • Kirschen
    • Blaue Weintrauben
    • Auberginen
    • Rhabarber
    • schwarze Sojabohnen
    • Rotkohl

    Quellen:

    1. Öffentliches Gesundheitsportal Österreich. Metabolisches Syndrom. https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/stoffwechsel/metabolisches-syndrom.html, letzter Abruf am 25.06.2025
    2. DocCheck Flexikon. Metabolisches Syndrom. https://flexikon.doccheck.com/de/Metabolisches_Syndrom, letzter Abruf am 25.06.2025
    3. bund.de. Metabolisches Syndrom. https://gesund.bund.de/metabolisches-syndrom, letzter Abruf am 25.06.2025
    4. Metabolisches Syndrom. https://www.pschyrembel.de/Metabolisches%20Syndrom/K0M36, letzter Abruf am 25.06.2025
    5. Du L et al. Effect of anthocyanins on metabolic syndrome through interacting with gut microbiota. Pharmacological Research 210 (2024). https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1043661824004560, letzter Abruf am 25.06.2025
    6. Natürlich Medizin! Ernährungsumstellung bei metabolischem Syndrom. https://natuerlich.thieme.de/therapieverfahren/ernaehrung/detail/ernaehrungsumstellung-bei-metabolischem-syndrom-1185, letzter Abruf am 25.06.2025
    7. Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Sekundäre Pflanzenstoffe und ihre Wirkung auf die Gesundheit. https://www.dge.de/wissenschaft/fachinformationen/sekundaere-pflanzenstoffe-und-die-gesundheit/, letzter Abruf am 25.06.2025
    8. Ernährungs-Umschau. Anthocyane. https://www.ernaehrungs-umschau.de/print-artikel/08-04-2002-anthocyane/, letzter Abruf am 25.06.2025
    9. de. Anthocyane. https://www.chemie.de/lexikon/Anthocyane.html, letzter Abruf am 25.06.2025
    10. Anthocyane. https://www.pschyrembel.de/Anthocyane/H01KX, letzter Abruf am 25.06.2025
    11. DocCheck Flexikon. Anthocyane. https://flexikon.doccheck.com/de/Anthocyan, letzter Abruf am 25.06.2025
    12. de. Anthocyane. https://www.lebensmittelwissen.de/lexikon/a/anthocyane.php, letzter Abruf am 25.06.2025
    13. de. Radikale (Chemie). https://www.chemie.de/lexikon/Radikale_%28Chemie%29.html, letzter Abruf am 25.06.2025
    14. Verbraucherzentrale. Antioxidantien: Helfer gegen freie Radikale. https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/antioxidantien-helfer-gegen-freie-radikale-10575, letzter Abruf am 25.06.2025
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