Der Schwarze Holunder
(SAMBUCUS NIGRA L.)

Schon sehr früh in der menschlichen Geschichte spielte der Holunder eine große Rolle. Bereits Hippocrates berichtete in seinen berühmten Schriften von der positiven Wirkung der schwarzen Beeren auf den Menschen. Die Verwendung des Holunders war über die letzten Jahrhunderte hinweg so vielseitig, dass der angesehene Mediziner, Chirurg und Botaniker Michael Ettmüller im 17. Jahrhundert den Schwarzen Holunder als „Hausapotheke der Landbevölkerung“* bezeichnete.
Im gleichen Zeitraum verfasste der deutsche Mediziner Martin Blochwitz ein Handbuch mit dem Titel „Die Anatomie des Holunders“, das heute noch als Standardwerk über den Holunder und seine Anwendungen gilt. Darin beschrieb er die vielfältigen positiven Wirkungsweisen der Pflanze. In den darauffolgenden Jahrhunderten wurden seine Erkenntnisse erweitert, verfeinert und schlussendlich durch wissenschaftliche Studien belegt. Hierbei wurde einmal mehr bestätigt, dass der Holunder nicht grundlos auch die „Herrgottsapotheke“ * genannt wird.
Kaum eine andere Pflanze wird so vielseitig als Nahrungsmittel zur Unterstützung einer gesunden Lebensweise eingesetzt, wie der Schwarze Holunder. In der Hausapotheke der Natur spielt er darum eine entscheidende Rolle.

* An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Hausapotheke der alten Zeit mit einer gesunden Ernährung aus der Natur gleichzusetzen war, die vor allem zur Aufwertung der täglichen Ernährung diente. Im heutigen Sprachgebrauch spricht man von Nahrungsergänzungsmitteln.

Der Schwarze Holunder wurde vom Naturheilverein (NHV) Theophrastuszur zur Heilpflanze des Jahres 2024 gewählt, um auf seine vielen Vorzüge hinzuweisen.